Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten der Finanzierung

Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten der Finanzierung

Jede Investition muss finanziert werden. Ganz gleich, ob es sich um eine Unternehmensgründung oder den Ausbau eines bestehenden Unternehmens handelt. Das Thema Finanzierung gehört daher für jeden Gründer und jeden Unternehmer zweifellos zu den Topthemen. Erfolgreiche Unternehmer wissen, dass Finanzierungsfehler eine der häufigsten Ursachen für den Weg in die Krise sind.


            Wie soll finanziert werden?
           Bild: Lucky Luke / pixabay.com

Klassische und alternative Finanzierungsformen

Zur Finanzierung von Investitionen nutzen Unternehmen neben einbehaltenen Gewinnen, Abschreibungen und Rückstellungen in erster Linie Fremdkapital in Form von Bankkrediten oder öffentlichen Förderdarlehen. Zusätzlich stehen ihnen einige alternative Finanzierungsformen zur Verfügung. Oft stellt eine Kombination verschiedener Instrumente den besten Weg zur erfolgreichen Finanzierung eines Vorhabens dar.

Fremdkapital

Wenn Sie ein Vorhaben finanzieren möchten, werden Sie (meistens) feststellen, dass Sie zusätzliches Geld benötigen: Fremdkapital. Je nach Umfang und Nutzungsdauer der Investition kommen unterschiedliche Kreditgeber und Kreditarten in Frage.

Öffentliche Förderdarlehen

Der Bund bietet Förderprogramme für Existenzgründer sowie kleine und mittlere Unternehmen an. Auch die Bundesländer und die Europäische Union helfen mit Förderprogrammen und Bürgschaften beim Start in die unternehmerische Selbständigkeit oder zum Ausbau des Unternehmens. Dabei handelt es sich meistens um Darlehen, aber auch um nicht rückzahlbare Zuschüsse. Typisch für öffentliche Förderdarlehen sind - je nach Programm - günstige Zinsen, feste Zinssätze, lange Laufzeiten und häufig eine rückzahlungsfreie Zeit, bis Sie mit der Tilgung beginnen müssen.

Für Förderdarlehen gilt: Sie werden zwar von den Förderbanken des Bundes und der Länder angeboten - der Antrag dafür wird aber meist bei der Hausbank gestellt (Hausbankprinzip). Die Hausbank ist die Bank oder Sparkasse, bei der Sie Ihr Geschäftskonto führen - oder führen wollen. Und: Fördermittel müssen Sie grundsätzlich vor Beginn des geplanten Vorhabens beantragen. Im Nachhinein werden keine Fördermittel bewilligt.

Kredite von Banken und Sparkassen

Kredite zur Finanzierung von Betriebsmitteln oder Anlagevermögen erhalten Sie von Ihrer Hausbank, die frei wählbar ist. Je nach Finanzierungszweck wird nach kurzfristigen Betriebsmittelkrediten oder mittel- und langfristigen Investitionskrediten unterschieden. Sie sind in der Regel aber teurer als Fördermittel.

Bankenunabhängige Finanzierung

Es gibt die Möglichkeit, die anteilige oder komplette Finanzierung ohne eine Bank durchzuführen. In dem von uns entwickelten „Beteiligungsmodell“ kann entweder das Eigenkapital aufgebaut werden, um anschließend eine Hausbank- und Fördermittelfinanzierung durchzuführen. Oder es wird völlig auf Banken verzichtet, dann kann die gesamte Finanzierung über dieses Modell erreicht werden.

Factoring

Beim Factoring verkaufen Sie die Forderungen, die Sie an einen Kunden haben, an ein Factoringinstitut (Factor). Beim Verkauf erhalten Sie eine Abschlagszahlung von 60 bis 80 Prozent auf den Rechnungsbetrag. Sobald der Rechnungsempfänger an den Factor bezahlt hat, erhalten Sie den restlichen Betrag abzüglich einer Gebühr. Factoringunternehmen bieten meist auch die Übernahme eines kompletten Forderungsmanagements an.

Geld von der Familie und Freunden

Dies ist ein ganz heikles Kapitel. Zwar ist es häufig leichter über diesen Weg an Kapital zu kommen, aber die Bürde ist um ein Vielfaches größer, wenn das Geschäftsvorhaben nicht klappt. Denn bei einer Bank Schulden zu haben, ist nicht so tragisch, wie der Familie oder Freunden erklären zu müssen, dass die Rückzahlung (noch) nicht möglich ist.

Business-Angels

Dies ist eine Risiko-Kapital-Finanzierung. Einzelunternehmer wie Unternehmen sind bereit, sich an einem anderen Unternehmen zu beteiligen. Wie hoch die Mindest- und Höchstsumme pro Einzel-Investment liegt, hängt vom Business-Angel ab. 5.000.- Euro sollten es aber mindestens sein. Jeder Business-Angel weiß vor einem Investment, dass es klappen kann mit dem unternehmerischen Vorhaben - oder aber auch nicht. In dieser Szene wird gerne von einem Pitch gesprochen, dem Vorstellen der Geschäftsidee. Und von einem Pitch-Deck, dem Konzept auf dem Papier. Ich halte davon gar nichts. Vor einer Präsentation sollte ein ordentlicher Businessplan mit Aussicht auf einen nachhaltigen Erfolg erstellt werden. Wie bei einer Bankverhandlung.

Roland Börck