Die richtige Wahl der Hausbank für Gründer

Die richtige Wahl der Hausbank für Gründer

Kommt es zum ersten Geschäftskonto, gibt es nur scheinbar eine große Auswahl. Die bisherige Hausbank im privaten Bereich kann infrage kommen, wenn sie förderfreundlich ausgerichtet ist. Hier unterscheiden sich die Banken erheblich, weil sie unterschiedliche Geschäftsausrichtungen besitzen. Eine Hausbank auszuwählen, die der Kooperation mit Förderträgern eher skeptisch bis ablehnend gegenübersteht, würde sich als klassischer Gründerfehler herausstellen.


          Erst schauen - dann wählen
         Bild: Thommy Weiss / pixelio.de

Regional-Zentren als Ansprechpartner

Auch sollte gewusst sein, dass im Gegensatz zum Privatkunden-Geschäft sehr viele Banken bereits vor vielen Jahren Regional-Zentren aufgebaut haben, die speziell für Existenzgründer und Unternehmer zur Verfügung stehen. Dort sitzen die Spezialisten, die täglich Geschäftskonzepte auf den Tisch bekommen und sich auch im Bereich der Fördermittel auskennen. Der Bankschalter der privaten Hausbank ist die falsche Adresse.

Vorher kundig machen hilft

Grundsätzlich gilt, dass jeder Existenz- oder Unternehmensgründer bereits vor dem ersten Weg zu einer Hausbank sehr genau wissen kann, was die Bank zur Konzeptvorlage sagen wird. Dafür ist es erforderlich, sich im Bereich der Fördermittel auszukennen, da hier die Weichen für die Entlastung des Hausbankrisikos durch Haftungsfreistellungen gestellt werden.

Es gibt bereits eine Einwertung

Hinzu kommt, dass es bereits eine Bewertung der Hausbank gibt, bevor ein Gründer überhaupt durch die Eingangstür gegangen ist. Branchen-Rating, Bonitäts-Index, Wirtschaftsauskunft, Bankauskunft und Schufa-Auskunft lassen bereits im Vorfeld genaue Rückschlüsse darauf geben, zu welcher Einschätzung die Bank kommen wird.

Präsentation

Auch wenn all diese Punkte berücksichtigt sein sollten, kommt der entscheidende Teil noch: Die Präsentation des Initiators bei der Bank. Hier werden häufig die entscheidenden Fehler gemacht. Es reicht nicht aus, ein professionelles Geschäftskonzept vorzulegen mit all den Inhalten, die eine Bank sehen will. Das ist die Grundlage, die vorausgesetzt und erwartet wird.

Sie müssen können, was im Plan steht

Jede Bank möchte insbesondere wissen, kann der Einreicher das auch, was in dem Plan enthalten ist. Sich ein erstklassiges Konzept von einem Unternehmensberater schreiben und kalkulieren zu lassen, reicht nicht aus. Der Gründer muss wissen, was da drin steht, wie die Kalkulation funktioniert und was kaufmännisch wie betriebswirtschaftlich getan wird, wenn es nicht so läuft, wie geplant.

Bank-Hopping funktioniert nicht

Und nach einer Bankablehnung einfach zu einer anderen Bank gehen, funktioniert in der Regel nicht und hat zudem ein Fallstrick. Lehnt eine Bank ein Geschäftskonzept ab, dann hat sie dafür stichhaltige Gründe, die erst herausgefunden werden müssen, bevor es einen zweiten Anlauf zu einer anderen Bank gibt. Und sollte bei der Schufa eine Kreditantrag gespeichert sein, der würde zur automatischen Ablehnung bei der Folge-Bank führen.

Fazit

Eine sehr sorgfältige Vorbereitung ist erforderlich, um die besten Chancen für eine Kreditvergabe bei einer Hausbank zu besitzen. Mit der Vorauswahl geeigneter Förderprogramme lässt sich recht genau vor einem Bankgespräch beziffern, wie das Hausbankrisiko ausfällt und welche sich daraus ableitenden Sicherheiten gewünscht werden könnten.

Roland Börck